A Canadian Road Trip - Part Two

Nachdem wir mit Anni und Tobi gemeinsam Alberta unsicher gemacht hatten, ging es mit Volldampf gen Britisch Columbia. Eine 13 Stunden Fahrt stand uns bevor und Tobi war hochmotiviert den Löwenanteil dieser langen Fahrt zu bewältigen. Unser Ziel war Prince Rupert ganz im Westen. Wider Erwarten empfanden wir die Fahrt weder anstrengend noch langweilig, denn die Zeit verging wie im Fluge und besonders der letzte Abschnitt war landschaftlich wahrlich eine Augenweide.

 

Am Ende dieses Artikels werden wir in Vancouver ankommen und den beiden voller Stolz unsere Stadt präsentieren und ob es den beiden gefallen hat, erfahrt ihr wenn weiterlest...

 

Hier findet ihr den ersten Teil zum nachlesen: Part One.

YELLOWHEAD HWY NACH PRINCE RUPERT

Auf Highway 16, den sogenannten Yellowhead Highway ging es Richtung Prince Rupert, was ganz an der Westküste liegt. Insbesondere der letzte Abschnitt war landschaftlich sehr schön, genau da wo der Skeena River an Breite gewinnt und letztendlich in den Pazifik fließt. 

PRINCE RUPERT

Die Haupteinnahmequellen des Städtchens sind die Fischerei- und Holzwirtschaft. Das waren aber mit Sicherheit nicht die Gründe, warum wir uns zehn Stunden in ein Auto gesetzt haben. Nein, hier oben im Norden von British Columbia, befindet sich ein Zufluchtsort für Grizzlybären und genau da wollten wir hin.

 

Da wir überraschenderweise bis zu diesem Zeitpunkt schon über zehn Bären am Straßenrand gesehen hatten, stand sogar zur Debatte ob wir die Tour zur Khutzeymateen Wilderness Lodge nicht doch stornieren sollten. Zu unser aller Glück haben wir gegen eine Stornierung entschieden, denn was folgte war nicht mehr und nicht weniger als das Highlight unseres Trip und eines der coolsten Erlebnisse überhaupt. 

KHUTZEYMATEEN

Da die Khutzeymateen Wilderness Lodge nicht mit dem Auto zu erreichen ist, bleiben nur das Boot oder Flugzeug übrig. Wie ihr sicher aufgrund des obigen Bildes schon erahnen könnt, haben wir uns für das Wasserflugzeug entschieden. Diese sind hier in British Columbia Gang und gebe und wir haben in Vancouver ja sogar einen Wasserflugzeug-Flughafen. 

Wir fanden uns also am nächsten Morgen an den Docks ein, wo schon einige Wasserflugzeuge bereitstanden. Unser Pilot, welcher interessanterweise ein wenig deutsch sprach, traf die letzten Startvorbereitungen, verstaute unser Gepäck im Gepäckfach des Flugzeugs und löste die Leine vom Deck. Derweil machten wir uns auf unseren Sitzen bequem und kurz darauf brummte nach kurzem Gestotter auch schon der Propeller los. 

Der Flug war kurz aber atemberaubend, insbesondere weil wir recht tief und vor allem nah an Felsmassiven vorbeiflogen. Wir fühlten uns wie in einem dieser Indiana Jones Filmen und in unseren Köpfen summte die Melodie *düdüdüdü dü-dü-dü, düdüdüdü dü-dü-dü-dü...* Für alle die in Stimmung gebracht werden wollen, gibts unten den Youtube link zum Soundtrack, einfach auf "PLAY" und weiterlesen :) 

Nach einer weitern Bergkette und einem Schwenk erst nach links und dann nach rechts, da sahen wir sie - die Khutzeymateen Wilderness Lodge. Ein wunderschönes Holzbauwerk auf dem Wasser, mit kleinem Landeplatz für unser Wasserflugzeug. Unser Pilot flog eine weiter Schleife und begann den Landeanflug. Es ist immer wieder Erstaunlich, wie sanft diese Flugzeuge auf dem Wasser aufsetzen und dann zum Ziel gleiten.  

Auf der Lodge wurden wir von einer freundlichen Kanadierin begrüßt und direkt zur Umkleide geleitet. Hier gab es für jeden von uns einen dieser witzigen roten Anzüge, welche gegen Wind und Kälte schützen, angesichts des sonnigen Wetters kam uns das ein wenig extrem vor, doch sobald wir auf dem Boot über das Wasser peitschten, waren wir froh sie zu haben. Unser Ziel war ein Strand auf dem sich, laut unserer Führerin, gerne die Grizzlybären tummeln. Als die Dame den Schlüssel umdrehte und damit den Motor ausschaltete, glitt das Boot noch einige Meter weiter in Richtung Strand, jedoch konnten wir die ersten Grizzlys am Strand sichten. Da waren zwei Jungtiere nah am Wasser und zwei ausgewachsene Grizzlys hinten im Gras. Uns wurde gesagt, dass diese Tiere den Menschen kaum gewohnt sind und sich weitestgehend natürlich Verhalten. Wir waren restlos begeistert und beobachteten die Bären durch unserer Ferngläser und Tobi durch sein Tele-Objektiv.

INLINE PASSAGE

Prince Rupert ist auch der Ausgangspunkt zu einer Fahrt mit der Fähre durch die Inline Passage. Diese erinnert stark an die Küstenregionen von Schweden und Norwegen. Wir wählten eine Überfahrt am Tage, wobei man auch die Nacht in einer Kajüte verbringen kann. Neben diversen Nickerchen, Bierchen im Restaurant und endlosen Uno- und Siedler-Runden, verbrachten wir die Zeit auf dem Sonnendeck und hielten nach Walen Ausschau. Wobei nur Tobi und Anni das Glück hatten, einen Blick auf eine Walflosse zu erhaschen. Schwein...äh Wal gehabt!

 

Ziel der Fahrt war Port Hardy auf Vancouver Island. Jap, Vancouver Island, genau jene Insel welche wir hier von Vancouver aus sehen können. Klein ist sie mit 31.285 km² nicht, sondern damit größer als Hessen (21.115 km²) und ein bisschen kleiner als NRW (34113 km²) - Ja, in Kanada ist halt alles ein bisschen größer, aber das wisst ihr ja bereits. 

 

Ich weiß zwar nicht mehr wer das Siedler-Spiel gewonnen hat, aber Tobi (Bild) war es diesmal offensichtlich nicht ;)

VANCOUVER ISLAND

"The Island", wie es die Vancouveraner nennen, war unsere letzte Station bevor wir in "unsere" Stadt zurückkehren sollten. In unseren Tagen auf der Insel sahen wir noch einmal reichlich Bären am Straßenrand, unternahmen eine sehr schöne Wanderung zum Cape Scott Park an die Pazifikküst, verbrachten einen tollen Tag in Tofino mitsamt Bootstour zur Lone Cone Wanderung und erkundeten mit Kajaks die Küste.

VANCOUVER

Und schließlich waren wir endlich da! Mit bestem Wetter und ich meine BESTES WETTER, zogen wir in Vancouver ein. Alles war bereit für das krönende Finale unseres fantastischen Trips und Julia und ich waren voller Freude, den beiden nun endlich unsere Stadt zu zeigen. Tobi und Anni hatten zwar nicht mehr allzu viele Tage übrig, aber wir waren uns sicher, ihnen einen guten Eindruck von Vancouver zu geben.

 

Bei bestem Wetter unternahmen wir eine Radtour zum Queen-Elizabeth-Park. Ganz gediegen cruisten wir mit unseren Bikes dem Park entgegen, bis wir auf einem kleinen Stück dann doch etwas mehr in die Pedale treten mussten, um uns über den Hügel zu heben. Im Park angekommen, unternahmen wir einen kurzen Spaziergang und kamen am Ende genau an dem Aussichtspunkt an, wo ich am 2. Tag meiner Ankunft hier in Vancouver 2016 ein Foto von mir habe knipsen lassen. Nach einigen Fotos, spielten wir einige Runden Karten und genossen das herrliche Sommerwetter mit Frisbee-spielen im Park.

 

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Halt bei einer der zahlreichen Micro-Brauereien und gönnten uns einen Meter-Bier, bevor es dann weiter Richtung Sea-Wall und Stanley Park ging.

Aber dieser Tag, dieser 1. Juli hielt noch etwas ganz besonderes parat. Kanada feierte 150-jähriges und überall in der Stadt konnten wir Leute in Rot und Weiß sehen, Fahnen hingen hier und da und wir begaben uns Abends zum großen Feuerwerk am Canada Place. Das Feuerwerk war wirklich hervorragend und eines der besten die ich bisher gesehen habe - wie konnten wir unseren schönen Kanada besser abschließen als mit einem großen Knall? Einfach klasse!

 

Um Mitternacht hatte dann noch Julia ihren Geburtstag, welchen wir mit kleiner Torte in unserem Apartment feierten und dann nochmal am Morgen mit leckerem Brunch in der Chambar zelebrierten.

Danach war es dann leider so weit und wir begleiteten die zwei mit dem Skytrain zum Flughafen und sagten erstmal "Bye Bye!". Der Flug der beiden hatte dann noch eine fette Verspätung aufgrund eines...ohje ohje... Triebwerkschadens. Dieser wurde dann von Geisterhand... per Computer aus Frankfurt...behoben. Keine Ahnung wie das geht, aber für einen kurzen Augenblick lebten wir in der Vorfreude, dass wir noch einen Tag mit den Zweien hier in Vancouver verbringen könnten. 

Damit ging diese bombastische Reise zu Ende und wir waren alle eine Wahnsinnserfahrung reicher. Wir erinnern uns sehr gerne an diese Zeit zurück und es zählt mit Sicherheit zu einem unserer großen Highlights hier in Kanada. In diesem Sinne Bedanken wir uns auch ganz herzlich bei Anni & Tobi für diesen unglaublich aufregenden Trip - ihr wisst ja, jederzeit gerne wieder! ;)

PS: Der ein oder andere hat unseren Film "THE ROCKIES" ja bereits gesehen, doch morgen werde ich ihn nochmal für alle hier auf dem Blog hochladen. *Trommelwirbel*

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Kommentare: 2
  • #1

    Regine (Dienstag, 15 Mai 2018 01:56)

    �� canada ist ja wirklich ein unglaublich schönes Land ,mit diesen Smaragdgrünen Seen ,Bäume die aussehen als wenn ihr im Urwald gewesen seid , diese schöne Lodge ,die man nur mit dem Wasserflugzeug erreichen kann. Einfach unglaublich!! Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß gerne auch mit euren Freunden,zum nächsten Trip

  • #2

    Regine (Dienstag, 15 Mai 2018 01:57)

    Das mit dem Seehund Bart üben wir noch mal�������