Am 7. Mai fand der alljährliche Vancouver Marathon statt. Diesmal war ich mit von der Partie und habe somit an meinem ersten offiziellen Stadtlauf (mal abgesehen von all den JP Morgan Läufen in Frankfurt) teil. Wie das war, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Bereits zum Jahresanfang hatte ich mich für den Halbmarathon entschieden und dafür eingeschrieben. Julia wollte ursprünglich ebenfalls mitlaufen, hatte dann aber wegen Knieproblemen abgesagt. Nächstes Jahr ist sie aber dabei - versprochen.
Mit der Anmeldung begann ich auch mein Trainingsprogramm, wollte ich die Strecke von 21,09 km doch unter zwei Stunden bewältigen. In Vancouver als auch in Edmonton schnürte ich also mehrfach wöchentlich die Sportschuhe und rannte kurze und lange Distanzen, mal schnell mal langsam.
Dann war der Tag gekommen. An einem Sonntag, bestes Wetter war angesagt, sprang ich früh morgens aus dem Bett, zog ich meine Sportsachen und machte mich auf dem Weg zum Startpunkt etwas außerhalb der Innenstadt, zum Queen Elizabeth Park.
Der Andrang war gigantisch, soooviele Läufer waren gekommen. Je nach erwarteter Zielzeit wurde man verschiedenen Farben zugewiesen und so starte ich im blauen Bereich mit den Leuten die alle unter 2 Stunden angegeben hatten. Auf mehren Plattformen heizten Fitnesstrainer zu poppiger Musik die Läufer ein und dann ertönte auch schon der Startschuss. *PENG*
Langsam setzte sich die Masse in Bewegung. Das witzige bei diesen Läufen ist, dass man die ersten Minute nur langsam los geht(!) und von Laufen nun wirklich nicht die Rede sein kein. Jedoch entzerrt sich das ganze recht schnell und ich erreichte mein Lauftempo. Die Strecke war herrlich und wir erreichten die Cambie-Bridge welche nach Vancouver Downtown reinführt. Das Panorama war herrlich, vorne die Wolkenkratzer und das Meer und im Hintergrund die Berge. Die Strecke bog ab nach rechts und dann mit einer Kurve mitten ins Herz der Innenstadt. Am Straßenrand jubelten einem die Leute zu, was einem wirklich beflügelt. Auf der Höhe unseres alten Apartments in der Hamilton Street wartete Julia mit einem breiten Grinsen. Sie starte ebenfalls zu laufen, zwar inoffiziell, aber sie begleitete mich auf den nächsten 5km bis zum Rande des Stanley Parks.
Hier Begann der Lauf auch härter zu werden, die Beine wurden schwerer, die Muskeln müde, aber es musste ja weitergehen. An diesem Punkt kam es mir vor als könnte ich mein angesetztes Tempo nicht mehr halten, aber weil ich mit vielen anderen Läufern unterwegs war heißt es "nicht aufgeben, einfach weiterlaufen". Irgendwann kamen wir wieder aus dem Wald heraus und hatten das Meer und den Hafen vor uns. Nun war es wirklich nicht mehr weit. Die Muskeln begannen zu brennen, die 18km Markierung wurde passiert. Nur noch 3km... "das schaffst du", dachte ich mir... "nur nicht einbrechen". Nach einer weiteren Kurve sah ich die Hochhäuser und die Straße mit dem Zieleinlauf kam näher und näher. Ich sammelte all meine Kräfte und erhöhte nochmal ein wenig das Tempo. Ich passierte die Nur-noch-500m-Markierung und erreichte die Zielgerade, die Ziellinie schien unendlich weit entfernt. Zähne zusammenbeißen, gleich ist es geschafft. Links und rechts rufen einem die Menschenmassen zu "Auf gehts! Endspurt!"... Ich nahm nochmal Fahrt auf und lief endlich über die Ziellinie.
Geschafft! Überglücklich aber auch erschöpft trabte ich aus und hielt Ausschau nach Julia. Gesucht, gefunden! Julia wartete mit einer Überraschung hinterm Zaun. Sie hatte ein Fitmacher-Paket für mich geschnürt. Darin enthalten Energy-Drinks, Müsli-Riegel, Bananen, Smoothies und auch was Süßes. Oh Mann, das tat gut! Der Körper lechzte nach Energie und ich verschlang einen Riegel nach dem anderen während ich dazu einen Energy-Milchshake trank.
Überglücklich liefen wir langsam nach Hause. Meine Beine waren schwer aber ich grinste die meiste Zeit über das ganze Gesicht während ich Julia vom Lauf erzählte.
PS: Ich erreichte mein Ziel, brach auch meine persönlichen Rekord und erreichte das Ziel nach 1:53:58.
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Sandra (Freitag, 28 Juli 2017 12:46)
Super Leistung ����
Regine (Mittwoch, 09 August 2017 11:37)
Wow bin ja richtig stolz Hut ab fein gemacht lg Mama