Schon am Wochenende nach unserer Rückkehr von Hawaii (ich hatte die Woche über in Edmonton gearbeitet) ging es für uns weiter mit dem nächsten Trip. Und zwar ging es mit dem Bus nach Seattle. Der ein oder andere mag eine Karte von uns erhalten haben und nun folgt eben auch der Blog-Artikel.
(Wir waren am Osterwochenende in Seattle und somit liegt das Ereignis bereits einige Zeit zurück. Ich weiß ich hänge um einiges hinter her auf dem Blog, aber die Erlebnisse häufen sich aber schneller an, als ich sie auf dem Blog verfassen - ich hoffe ihr habt Nachsicht)
Der Karfreitag, in Kanada Good Friday genannt, ist ebenfalls ein Feiertag und so nahmen wir das verlängerte Wochenende als Anlass für einen Ausflug über die Grenzen nach Amerika. Für die die es nicht wissen, Vancouver liegt etwa eine Autostunde von der Grenze zu den Vereinigten Staaten entfernt und ist somit nur ein Katzensprung von unserem Zuhause entfernt. Ein Grund mehr mal runter nach Seattle, Washington zu fahren.
Wir mussten unheimlich früh morgens aufstehen um unseren Bus an der Pacific Station zu bekommen. Die Station liegt etwa 25 Minuten Fußweg von unserem Apartment entfernt. Mit nur knapp vier Stunden im Schlaf krochen wir aus dem Bett und machten uns mehr oder weniger(!) blitzschnell fertig und auf den Weg zum Bahnhof.
Hier wartete direkt vor der Tür Bus 8911 nach Seattle.
Auf der 3-stündigen Busfahrt holten wir unseren Schlaf nach und wurden lediglich an der US-Kanadischen Grenze geweckt, um aus dem Bus auszusteigen, einzureisen und dann wieder einzusteigen, um unsere Fahrt fortzusetzen. Als wir über dein Highway nach Seattle einführen begrüßte uns die Space Needle, der berühmte Turm von Seattle, aus der Ferne.
Wie bei uns fast schon üblich, nahmen wir an verschiedenen "Free Walking Tours" Teil. Das sind Stadtführungen zu Fuß für die man theoretisch nichts bezahlen muss, da die Führer lediglich auf Trinkgeldbasis arbeiten und sich demnach richtig ins Zeug legen (bessere Tour = mehr Trinkgeld). Wir haben dieses Format schon in etlichen Städten (Tallinn, Stockholm, Berlin, Vancouver etc.) ausprobiert und gefallen daran gefunden.
Unsere erste Tour war eine allgemeine Stadtführung bei der wir etwas zur Geschichte von Seattle erfuhren. Insbesondere das große Feuer von 1889 wurde hier im Detail präsentiert, da es fast die ganze Stadt zerstört hatte. Jedoch gab dies den Anstoß für ein neues, besseres Stadt-Konzept, was zu breiteren Straßen und einem weitläufigen Hafengebiet führte. Insbesondere wurde die neue Stadt auf der alten, verbrannten Stadt gebaut, wobei diese alten Gänge nun als Touristenattraktion dienen. Alles in allem fühlten wir uns sehr an Vancouver erinnert, wobei es mehr ältere Gebäude in Seattle gibt. (Alte Gebäude sucht man hier in Nordamerika natürlich oft vergebens, da die Historie ja nicht allzu weit zurückreicht).
Direkt im Anschluss nahmen an der Markt-Tour teil. Der berühmte Pike Place market operiert bereits seit 1907 und ist daher einer der ältesten Farmer-Märkte in den USA. Die Plätze werden nach wie vor jeden Morgen verteilt, dabei kommt ein ausgefuchstes Zuteilungssystem zum Einsatz.
Der erste Starbucks wurde hier eröffnet, noch mit leicht verschiedenem Logo.
Nach der Tour schlenderten wir noch allein über den Markt und probierten hier und da die Leckereien aus. Dabei stießen wir auch auf ein deutsches Spezialitäten-Geschäft indem Julia einige interessante Zeitschriften fand (siehe Bild).
Zur Krönung des Abends machten wir uns nicht auf den höchsten Wolkenkratzer aber auf einen der schönsten - der Smith Tower. Der Besuch war die reinste Zeitreise. Mit dem historischen Aufzug mitsamt Liftboy ging es ab in die oberen Etagen, wo wir in eine tolle Lounge traten. Wir genehmigten uns ein paar Drinks und genossen die untergehende Sonne und den tollen Rundum-Blick.
Am nächsten morgen ging es für uns in das Museum der Geschichte Seattles, wo wir unseren Wissensdurst stillten. Das Museum ist wirklich toll aufgemacht und wir mussten uns wirklich losreißen da wir sonst unseren Zug(!) verpasst hätten.
Ja, ihr habt richtig gelesen, zurück ging nicht mit dem Bus, sondern, und das war auch einer der Gründe für diesen Kurztrip, mit dem Amtrak Cascades Zug. Denn die Strecke von Seattle nach Vancouver gehört zu den schönen Zugstrecken Nordamerikas und führt am Meer entlang und vorbei am Cascades Gebirge, und ist landschaftlich sehr reizvoll.
Damit ging ein wunderschöner Kurztrip nach Seattle zu Ende. Die Stadt hat uns ausgesprochen gut gefallen und wir kommen gerne wieder.
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