Der Jägerhof

In Vancouver gibt es natürlich unheimlich viele Restaurants. Besonders auffällig ist die Fülle an asiatischen Restaurants, was mit Sicherheit mit dem großen Bevölkerungsanteil aus fern Ost zusammenhängt. Eine Arbeitskollegin, welche auch aus Vancouver ist, erzählte mir von einem alljährlichen Restaurant-Event. Die daran teilnehmenden Restaurants bieten Menüs zwischen 20 und 30 Dollar an und so hat man die Möglichkeit mal was Neues auszuprobieren. Da wir ein bisschen spät mit unserer Tischreservierung waren, mussten wir auf ein Restaurant "ausweichen", welches gar nicht an jenem Event teilnahm. Aber was wir fanden, war es allemal wert...

Das Restaurant ist in North Vancouver was nördlich von Downtown ist und von uns aus mit dem Auto in etwa 25 Minuten zu erreichen ist. 

 

Als wir den Jägerhof betraten kam direkt dieses Feeling einer deutschen Wirtschaft auf. Genau so wie wir es früher immer mit Oma und Opa oder Onkel und Tante besucht habe. Es war recht dunkel, die Einrichtung eher einfach mit Holzstühlen und Holztischen samt hässlicher grüner Tischdecke (ja über Geschmack lässt sich streiten). An den Wänden waren Bilder welche ich auch schon in dem ein oder anderen Wirtshaus gesehen hatte oder das eine Bild mit dem alten Mann und der Pfeife, welches bei Oma zu hause hängt. Nebst Bildern gab es noch reichlich Geweihe vom Hirsch und Rehbock.

Als ich das Menü aufschlug, begann ich zu lächeln, denn alles war da: Schnitzel in allen Variationen, Rouladen, Haxe, Kartoffelsalat, Wurstplatte usw. Des Weiteren gab es eine große Auswahl von deutschen Bieren von Warsteiner über Erdinger hin zu Franziskaner Weissbier und auch regionale Biere aus München hatten es auf die Karte geschafft. Wir gönnen uns die Wurstplatte vorweg und dazu ein kühles Erdinger. 

Als Hauptgang hatte ich die Haxe mit Bratkartoffeln, Sauerkraut und Bratensoße. Es war ein Gedicht! Hätte ich während des Essens die Augen geschlossen, hätte ich mich sicherlich im Hofbräuhaus in München gewähnt :) ach es war einfach nur herrlich. Young, der Chinese im Bunde, war ebenfalls begeistert von seiner ersten Erfahrung mit der deutschen Küche. 

Zwischendurch kam ich mit dem Eigentümer ins Gespräch, welcher mir seine halbe Lebensgeschichte erzählte. Seine Eltern kommen ursprünglich aus Deutschland und sind nach Kanada ausgewandert. Er selbst wurde in Kanada geboren und ist hier aufgewachsen. Durch viele Reisen mit seiner Familie nach Deutschland hat er die deutsche Küche bestens kennen und lieben gelernt und als der vorherige Besitzer des Restaurants das Handtuch warf, hat er die Chance ergriffen und seinen Traum erfüllt. Seitdem ist er sehr glücklich und die Kunden lieben sein Wirtshaus. Er berichtete dass er viele Stammkunden hätten - viele davon mit deutschen Wurzeln, die sein authentisches Essen schätzen. 

 

 

Zum krönenden Abschluss gab es noch einen waren Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne - ein Träumchen. 

Wann immer ich in der Zukunft Heimweh habe, weiß ich wo ich hingehen muss um meine Schmerz zu lindern :) 

 

 

Servus!

 

PS: Ich kann verstehen wenn ihr jetzt alle Hunger bekommen habt, aber für euch ist diese Art von Essen ja sicher nicht so schwer zu bekommen - also auf geht's! :)

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Kommentare: 2
  • #1

    Joris (Mittwoch, 15 Februar 2017 02:30)

    DANKE! Jetzt hab ich hunger 9:29 Uhr - super :-)
    Es sieht aber auch verdammt lecker aus. Frag doch mal nach ob Sie auch nach Hause liefern.

    VG
    Joris

  • #2

    Regine (Mittwoch, 01 März 2017)

    Test