Ja es ist soweit für Teil 2 von "Typisch Kanada". Denn natürlich gibt es reichlich Dinge und Situationen die für Kanada typisch sind, für uns, als Europäer, manchmal aber ein wenig komisch erscheinen können. Weiter geht es also mit "Typisch Kanada #2“... welcher diesmal einen leichten negativen Unterton hat... ;)
EIN JOB FÜR JEDE KLEINIGKEIT
Ich kenne zwar nicht die Arbeitslosen-Statistik von Kanada (vielleicht kann ja einer von euch mal schnell googeln?), was auch immer für ein niedriger Prozentsatz es sein mag, ich weiß mittlerweile wie sie die Zahl stark nach unten drücken: In Kanada gibt es wirklich für jede Kleinigkeit einen Job. Dinge die in Deutschland längst automatisiert sind, nun ja... dafür gibt es hier eben noch einen Menschen der die Arbeit macht. Wir können jetzt über das Für und Wider streiten, ich kann euch aber auch einfach drei gute Beispiele geben. Diese sind wie folgt:
- Der Ski-Pass-Überprüfer: Eine Rarität in Österreichischen Skigebieten, ehrlich gesagt habe ich es nicht mehr erlebt, dass ein Mensch meinen Skipass kontrolliert hat. Überall läuft man durch Drehkreuze durch und der Skipass wird automatisch per Chip kontrolliert. Nicht so auf Cypress Mt. wo am "Eingang" zum Skigebiet der Ski-Pass-Überprüfer jeden einzelnen Skipass welcher an der Jacke baumelt überprüft. Dabei ist dieser natürlich, auch typisch Kanada, überaus freundlich und wünscht jedem Skifahrer und Snowboarder einen schönen Skitag.
- Boden-Wischer: Ja ich weiß, den Boden-Wischer gibt es bei uns auch. Entweder bewaffnet mit einem Wischmob oder besser sitzend auf einer dieser witzigen Wischmaschinen. In jedem öffentlich zugänglichen Gebäude ist er zu finden... immer werden die Böden gewischt... zu jeder Tageszeit. Im Starbucks, im McDonalds, in der Bank, Bahnhof... wirklich egal wo - überall sieht man diese kleinen gelben Warnschilder "Vorsicht! Rutschgefahr." Ein typisches Bild von Nord-Amerika was wir auch aus Hollywood kennen.
- Security in der Stadtbücherei: Das ist mein Favorit bisher. Die Security (Sicherheitsdienst) der Vancouver Stadtbücherei. Hier habe ich die letzten Zeilen meiner Master Thesis verfasst und war somit in den letzten Tagen vor meiner Abgabe oft hier zu Gange. Was mir während meiner Besuche aufgefallen ist: es gibt unheimliche viele Security-Mitarbeiter in der Bücherei. Die sogar in zweier Patrouillen durch die Gänge zwischen den Bücherregalen durchlaufen. Ich weiß die Bücherei ist ein unheimlich gefährlicher Ort, wo es ständig Schlägereien und sonstige Ausschreitungen gibt. Völlig klar bei den ganzen Verrückten die in so eine Bücherei gehen :D haha!
(K)EINE RICHTIGE PIZZA
Die nächste Besonderheit betrifft die beliebte italienische Spezialität. Ihr wisst ja gar nicht wie glücklich wir uns schätzen können, dass Italien so nah an Deutschland ist und die Italiener ihr leckere und überaus vielseitige Küche zu uns gebracht haben. Der Weg nach Nord-Amerika scheint ein wenig weiter zu sein und offensichtlichen haben sie die Rezepte auf dem Weg verloren, denn die Pizza hier vor Ort schmeckt echt... würg... na ja... es ist einfach keine italienische Pizza mit knusprigen Steinofenboden, sondern das amerikanische Pendant. Das schmeckt einfach wie Pappe mit viel Fett. Kaum zu glauben, aber anscheinend ist noch kein Italiener auf die Idee zu kommen eine Pizzeria hier auf zu machen - die Leute würde durchdrehen oder vielleicht auch nicht, weil sie einfach ihre Papp-Pizza von ihrer Kindheit an gewohnt sind.
OBERFLÄCHLICHE BEGRÜßUNG
Das ist so eine Sache die Begrüßung in Kanada. Ich mein, wir in Deutschland fragen ebenfalls auf der Arbeit die Arbeitskollegen "hey, wie gehts dir?", auch wenn uns das erstens, eigentlich gar nicht interessiert und zweitens, alles andere als ein "gut", als Antwort auch kaum akzeptiert oder erwartet wird. Hier in Kanada benutzt man diese Phrase aber überall und bei jedem, mag er noch so fremd sein. Soll heißen, man geht in ein Café und ordert einen Kaffee, dann wird man gefragt "Hey, how are you doing?" (Hey, wie gehts dir?), worauf man antwortet "I am fine, thank you, how are you?" und man bekommt dieselbe Antwort und das wars dann auch schon. Das ist irgendwie arg ungewohnt und ich tue mir nach wie vor ein bisschen schwer mit dieser Attitüde, aber das wird schon und bald renne ich hier rum und frage jeden diese leere Phrase :) so blöd es auch sein mag...
In den nächsten Postings erfahrt ihr wie ich ein Stück Heimat in Vancouver entdeckt habe...
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Joris (Montag, 06 Februar 2017 03:36)
Dann können wir Dich ja endlich besuchen kommen und bringen die Pizza und Nudeln mit.
Nobby (Montag, 06 Februar 2017 09:31)
Genau :) ... und Brot bitte. Das alles wird hier bitter benötigt.
Regine (Montag, 06 Februar 2017 13:34)
André Länder André Sitten,das machen die aber wett mit ihrer schönen Landschaft und ihrer Natur ich glaube Kanada �� ist so ähnlich wie Norwegen �� und von diesem Land war ich total begeistert .tTja die gute alte Hausmannskost Oma � wusste schon was gut schmeckt in Old Germany ����